Freitag, 4. Juli 2014

Fussballnationalmannschaft der Freien Ferienrepublik Saas-Fee



Dienstag, 1. Juli 2014. Folkloreabend in Saas-Grund. Die Stimmung ist im Keller. Den wenigen Gästen ist das Schunkeln vergangen. Der Traum ist ausgeträumt. Die Schweizer Fussballnationalmannschaft im Achtelfinal ausgeschieden.

Da konnte selbst der beste Alleinunterhalter des Oberwallis, Walter Keller, nichts mehr ausrichten. Auch die „Alpenfätzer“ konnten den Abend nicht mehr retten. Die junge Solojodlerin, Lea Cina, bekam ebenfalls nicht den gewohnten Applaus. Sogar das Wetter stimmte ein in die tränendurchsetzte Stimmung. Es fing an zu regnen. Das schweizerische Drama um das Ausscheiden an der Fussballweltmeisterschaft gegen Argentinien wurde bei uns selbst äusserlich voll inszeniert…

Welche Chance wurde da doch vertan! So grossartig gekämpft. Und doch verloren. Heimreise antreten. So grossartig die Schweizer auch aufgespielt  hatten – Weltmeister werden sie wohl nie. Allerdings, vom Engagement der Schweizer Fussballer darf sich der Rest des Landes etwas abschneiden. Das war vorbildlich. Ja, sogar im Saas würde uns ein totales Engagement aller Mitspieler weiter bringen. Den Traum werde ich so schnell nicht aufgeben, dass – wenn alle mitmachen – auch die Freie Ferienrepublik Saas-Fee in einer anderen Liga spielen wird, auch touristisch. Und wenn ich schon am Träumen bin: Vielleicht schickt die Freie Ferienrepublik Saas-Fee eine eigene Mannschaft an die nächste WM. Klar müssten wir unsere Bumanns, Anthamattens und Zurbriggens noch mit ein paar Stammgästen wie Messi, Shaqiri, Ribéry etc. ergänzen. Aber dazu bleibt ja noch etwas Zeit.

„Träume sind dazu da, dass man sie verwirklicht.“
Richard Gere
 



Christoph Gysel


Donnerstag, 26. Juni 2014

Staatswein der Freien Ferienrepublik Saas-Fee



Ein weiterer Meilenstein in der jungen Geschichte unseres Landes ist erreicht. Nach der Einsetzung des ersten Botschafters in Deutschland im Juni ist nun der Staatswein der Freien Ferienrepublik Saas-Fee erhältlich. Damit scheint die Ferienrepublik gefestigt und vollkommen.

Klar, jedes Land braucht einen Staatswein. Ist wichtig für Empfänge und gediegene Anlässe. Einzigartig an unserem Wein ist jedoch die einmalige Qualität. Da wurde beim Weisswein wie beim Rotwein jeweils ein Assemblage zusammengestellt, das einfach spitze ist. Die Bezeichnung „vom Feinsten“ ist dabei arg untertrieben. Die wenigen Geniesser, welche die kostbaren Tropfen schon versuchen durften, sind voll begeistert. Klar hatte die Freie Ferienrepublik zur Kreation dieser Spitzenweine ihre besten Männer in den Keller geschickt. Gourmetrestaurateur, Weinprofi, Winzer, sogar ein Pfarrer stellten zusammen mit dem Top-Kellermeister ein unglaubliches Spitzenprodukt her. Die Namen verrate ich nicht. Sonst werden die Leute allenfalls noch abgeworben. Auch die Zusammensetzung der Assemblages halte ich geheim. Nicht dass uns die Amerikaner oder gar die Franzosen das Rezept klauen. Einzigartig an unserm Staatswein ist weiter, dass er nicht den Politikern und Diplomaten vorbehalten ist. Jeder Bürger und Feriengast kann in den Genuss kommen. Fragen Sie im Restaurant nach dem Staatswein. Sie werden es nicht bereuen. Denn auch in Sachen Wein ist die Freie Ferienrepublik nicht zu toppen. Bei unserem Republikwein darf man sogar den sonst nützlichen Tipp von Cedric Dumont vergessen, welcher meinte:
„Man soll den Wein nicht vor dem Morgen loben.“





Christoph Gysel

Montag, 16. Juni 2014

Tropennächte oder erfrischende Bergluft



Der Sommer ist da. Mit voller Kraft. Viel Sonne. Faszinierende Bergblumen. Herrliche Aussichten, unzählige Wandermöglichkeiten und viele Ausflugsziele. Grossartig, wie der Sommer zur Zeit die Freie Ferienrepublik Saas-Fee prägt.



Ich höre schon den Einwand: „Du brauchst nicht schon wieder so zu schwärmen. Der Sommer ist in ganz Europa angekommen. Es ist überall heiss.“ Und doch gibt es wesentliche Unterschiede. Ich komme eben aus der Deutschschweiz zurück. Habe da unter anderem in einer grossen Kirchgemeinde einen Vortrag zum Thema „Neid“ gehalten. Daneben natürlich auch das Saastal gerühmt. Nicht wegen dessen „Neidlosigkeit“ sondern wegen der Schönheit. Das Echo war gut. Der Auftritt ein voller Erfolg. Nur, die Nächte waren fast unerträglich. Da herrschten tropische Temperaturen. Auch kein wohltuendes Lüftchen brachte Linderung. Gerne bin ich heute wieder ins Saas zurückgekehrt. Dahin, wo es nachts noch abkühlt. Da, wo immer ein angenehmer Wind weht. Zurück ins Saastal, wo die Luft deshalb so rein ist und gesund. Dahin, wo wegen der Abkühlung in der Nacht die Farben der Blumen nicht verbleichen, sondern intensiv sind. Nein, Sommer ist nicht gleich Sommer. Ich schätze die erfrischende Bergluft und brauche keine Tropennächte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch mehr Menschen gibt, welche die Sonne geniessen und trotzdem nachts schlafen möchten. Bei uns ist das möglich.

„Wer den Sommer unbeschadet geniessen möchte, tut gut daran, ihn in den Bergen (resp. dem Saastal) zu verbringen.“

O.G.

 



Christoph Gysel

Sonntag, 1. Juni 2014

Vom Saastal träumen



Ich bin zurück. Das Saas hat mich wieder. Zwar noch etwas müde, doch wird mich die gesunde Bergluft sicher schnell wieder auf die Beine bringen. Ja, ich habe die Operation an der Wirbelsäule soweit gut überstanden. Dafür bin ich dankbar.

Natürlich möchte ich via Blog nun nicht ständig die ganze Welt über mein gesundheitliches Ergehen langweilen. Über eine Erfahrung der letzten Tage will ich trotzdem berichten. Überwältigt hat mich die grosse Anteilnahme. Aufmunternde SMS. Liebevolle Mails. Nachfragende Telefonate. Auch Kartengrüsse, Blumen und sogar Besuche haben mich in Bern erreicht. Das war super. Einfach wohltuend. Natürlich könnte man nun anfügen, dass dies halt nur in der kleinen „Ferienrepublik Saas-Fee“ möglich ist. Da, wo jeder jeden kennt. Und deshalb auch mitbekommt, wenn jemand ins Krankenhaus muss. Ein Grund mehr, der für das Saastal spricht. Auf dieses Marketingargument muss ich den Direktor der Marketing AG der „Freien Ferienrepublik Saas-Fee“ unbedingt hinweisen…
Anderseits ist mir das Erlebte auch Motivation, selber nicht mit Anteilnahme zu geizen. Blumen nicht erst am Grab zu verschenken. Nein, ein Nachfragen, ein Gruss, etwas Trost, Freundschaft, Liebe: was mir so gut tut, möchte ich doch auch andern schenken. Hoffe, dass mir dies vermehrt gelingt.

 „Die grösste Vergeudung unseres Lebens besteht in der Liebe, die nicht gegeben wurde.“
Elsa Brandström




Christoph Gysel

Mittwoch, 21. Mai 2014

Vom Saastal träumen



Nun habe ich das Saastal verlassen. Mich von der herrlichen Berg- und Gletscherwelt verabschiedet. Nicht ohne Wehmut. Sicherlich wird mich in den nächsten Tagen Heimweh befallen. Trotzdem, ich befinde mich in Bern. Nicht freiwillig. Aber nicht etwa, weil mir das Saastal zu eng geworden ist. Oder weil ich den Kritikern meiner Artikeln aus dem Weg gehen wollte. Gar jenen nachgegeben habe, die mich in letzter Zeit aufforderten, das Tal zu verlassen, weil sie mein „Geschribsel“ und mein gesellschaftliches Engagement nicht ertragen könnten. Nein, mein Weggang hat einen einfachen Grund. Und ist – da muss ich wohl einige enttäuschen - hoffentlich nur vorübergehend. Ich musste mich einer erneuten Operation an der Wirbelsäule stellen. Und dafür muss man die Freie Ferienrepublik Saas-Fee wohl oder übel verlassen. Auch wenn das Saastal unglaublich viel zu bieten hat. Eine intakte Natur. Kulinarischen Hochgenuss. Viel Sonne und Schnee. Authentische Bergdörfer. Wunderbare Menschen. Für eine Rückenoperation geht man doch besser ins benachbarte Ausland…

Nun liege ich also in meinem Krankenhausbett im Inselspital. Und kann das tun, was jeder Feriengast tun sollte, wenn er sich nicht im Saastal befindet: Träumen. Träumen von der Freien Ferienrepublik Saas-Fee. Von der gesunden Luft. Den imposanten18 Viertausendern. Den wunderbaren Lärchenwäldern. Den authentischen und kreativen Menschen. Den Murmeltieren. Vom einmaligen Walliser Roggenbrot… Ein wohltuender Traum, der hoffentlich bald wieder Wirklichkeit wird.

Vielleicht denkt Ihr nun: „Jetzt spinnt er. Leidet an den Folgen der Vollnarkose.“ Wahrscheinlich habt Ihr damit Recht. Doch bei Mark Twain habe ich folgendes gelesen: „Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.“

Auf ein baldiges Wiedersehen im Saas! Da, wo Träume wahr werden.




Christoph Gysel

Dienstag, 13. Mai 2014

Werbeträger

Eine Journalistin ist im Haus. Nicht ferienhalber. Sie schreibt für ein deutsches Magazin. Ihr Interesse gilt nicht primär unseren 18 Viertausendern, der imposanten Getscherwelt oder der intakten Natur. Nein, sie möchte ein Portrait über mich schreiben. Irgendwie hat sie von mir gehört. Mein Leben, mein Schreiben hat ihr Interesse geweckt. Klar, es gab schon andere Veröffentlichungen über mich und mein Leben. Auch Radiosendungen und ein Fernsehportrait. Trotzdem, eigenartig ist es alleweil. Alles wollen Journalisten wissen. Details über die Kindheit. Einzelheiten über die Familie. Intimste Wünsche. Enttäuschungen. Der Antrieb meines sozialen und gesellschaftlichen Engagements. Der psychohygienische Effekt meines Schreibens. Auch Glaube. Träume. Verzweiflung. Hoffnung. Hobbys. Job. Freuden. Unglaublich, was die Leser interessieren soll…

Klar, mein Leben und meine Persönlichkeit haben sehr viel mit dem Saas zu tun. Das idyllische Bergtal mit seinen einzigartigen Bewohnern hat mich geprägt. Hier habe ich Heimat gefunden. Auch Aufgaben und Herausforderungen. Neben meiner Geborgenheit in Gott, ist das Saastal ein wichtiger Ruhepol in meinem Leben. Unbestritten finde ich hier zu optimaler Kreativität. Wahrscheinlich sind die gesunde Bergluft und die intakte Natur auch förderlich für mein literarisches Schaffen. Und oft auch Inhalt meines Schreibens und Redens.

„Wes das Herz voll ist des geht der Mund über.“ So lautet treffend ein Sprichwort. Ich bin fasziniert von der Schönheit des Saas. Begeistert von der überwältigenden Berg- und Gletscherwelt. Überzeugt von der Einzigartigkeit der Freien Ferienrepublik Saas-Fee. Und so rede und schreibe ich halt davon. Selbst wenn ich zu Vorträgen oder Predigten in der Schweiz unterwegs bin, muss ich von der Schönheit des Saastales reden. Wir sind halt immer Werbeträger von dem, was uns beschäftigt.

Gerne erinnere ich mich an eine Begegnung mit einem Bahnwagenreiniger. Wie der begeistert war, wenn er über die wunderbar sauberen Züge redete, nachdem seine Kollegen und er ihren Job jeweils gemacht hatten, war beeindruckend. Der beste Werbeträger der SBB. Klar, wenn mein Herz voll ist mit negativen Gedanken, dann bin ich auch Werbeträger. Ein negativer halt. Doch das möchte ich nicht sein. Viel lieber träume ich davon, dass alle Bürger der freien Ferienrepublik Saas-Fee begeisterte Botschafter des einzigartigen Saastales sind. Die Welt muss doch von der Existenz dieses Paradieses erfahren… Von da her bin ich gespannt auf das demnächst erscheinende Portrait jener Journalistin über mich und das Saas.

„Ein Kopf ohne Ideen ist wie eine Vase ohne Blumen.“
Gerhard Uhlenbruck