Sonntag, 23. Februar 2014

Gaumenfreuden



Klar, es gibt viel Schönes auf der Welt. In der Freien Ferienrepublik Saas-Fee sowieso. Herrliche Aussichten. Die höchsten Berge. Sportliche Highlights. Gerne geniesse ich auch literarische Leckerbissen.
Einen besonderen Höhepunkt durfte ich in diesen Tagen erleben. Und zwar im Bereich der hohen Gastronomie. Ich konnte beim 3. TV Dinner im Schweizerhof Gourmet & Spa in Saas-Fee live dabei sein. Das war ein Ding! Ich, der vielbeschäftigte Pfarrer, Touristiker und Schreiberling, der sein Essen oft nur schnell im Stehen einnimmt, liess mich in die Welt des Gourmets entführen. Genuss pur. Zugegeben, ich gehöre wohl eher zu den Menschen von denen Paul Bocuse sagt: „Viele Menschen haben das Essen verlernt – sie können nur noch schlucken.“ Aber nun wurde ich hineingenommen in die Welt von Genuss, Kreativität, Kunst und echter Gourmetfreude. Zum Thema „14 Sterne“ zelebrierte der Küchenchef Oliver Herbert mit seiner Crew einfach Grossartiges auf die Teller. Er verwendete dafür vorwiegend einheimische Produkte. Und gab alles.  
„Genie ist zu zehn Prozent Inspiration und zu 90 Prozent Transpiration.“ Ich kann Thomas Alva Edison nur Recht geben, wenn ich an die grossartige Arbeit der Köche denke. Schon das „Amuse bouche“ mit dem zarten Fleisch einer Walliser Schwarzhalsziege: ein delikates Erlebnis. Dann die verschieden zubereiteten Forellen aus dem Fellbachsee: für mich, den Fischbanausen einfach unvergesslich gut. Weiter ging es mit Roggenmehlpasta mit Gommer Hirschtrockenfleisch: einfach sagenhaft. Anschliessend das Lammentrecôte aus dem Saastal mit einer Blumenkohlcrème, geschmolzenen Tomaten und Frühkartoffelbrot: völlig neu für meinen Gaumen aber grossartig. Zum Abschluss dann das spezielle Dessert, „Duett von Heu und Aprikose“: ein phänomenaler Traum. 

Zu jedem Gang wurde vom kompetenten Gastgeber, Medy Hischier, der absolut passende Wein serviert. Da blieb mir, dem ehemaligen Winzer, nur noch das Staunen. Moderiert wurde der Anlass vom fachkundigen Moderator Waldemar Schön. Abwechslungsreich führte er durch den Abend. Gab wertvolle Informationen und interviewte souverän die Künstler mit den kecken Kochmützen.
Die Zeit verging wie im Flug. Dass man Stunden mit Essen, Trinken und Geniessen so angenehm und kurzweilig verbringen kann, war für mich zwar ungewohnt. Aber es war einfach gut und schön. Ein grossartiges Erlebnis für mich. Echte Gaumen- und andere Freuden! Mein Highlight der vergangenen Woche.
Habe ich Ihren Appetit angeregt? In der Freien Ferienrepublik Saas-Fee finden Sie verschiedene hochklassige Gourmetrestaurants. Gönnen Sie sich ebenfalls einen kulinarischen Höhepunkt. Sie werden begeistert sein. 
Oder lassen Sie sich weiter anregen unter: www.ustream.tv/recorded/43968102


Christoph Gysel, Tourismuspfarrer, Touristiker und Autor

Montag, 17. Februar 2014

Einfach Spass



Ein Filmstar bin ich definitiv nicht. Selbst wenn ich gelegentlich vor der Kamera stehe. Auch letzte Woche wieder. Aber es hat Spass gemacht. Vor allem den Zuschauern.

Ich sollte mitwirken bei einem Kurzfilm über unser schönes Saas. Im alten Pfarrgewand, mit über 100-jährigen Skis, Pfarrer Johann Josef Imseng, den ersten Skifahrer der Alpen darstellen. Eine Rolle, die ich gerne einnehme. Der Tourismuspionier Imseng hat es mir seit jeher angetan. Das Skifahren allerdings etwas weniger. Trotzdem stellte ich mich letzte Woche mutig der Herausforderung. Drehort war die Kinderskipiste Ziebel, in Saas-Grund, direkt neben der schmucken Dreifaltigkeitskapelle. Das Wetter war prächtig. Regisseur war der weltbekannte Filmer Sven Fleck. Eine Ehre, mit dem mit der goldenen Kamera ausgezeichneten Mann zusammen zu arbeiten. Nach einigen gestellten Szenen sollte der Pfarrer dann aber als Skifahrer gefilmt werden. Die Freie Ferienrepublik Saas-Fee sollte schliesslich als Eldorado und Ursprungsland des Skifahrens präsentiert werden. Das ganze sollte echt aussehen. Fahren auf der präparierten Piste ging von da her nicht. Zu Imsengs Zeiten gab es noch keine Pistenfahrzeuge. Deshalb sollte ich mutig in den Tiefschnee fahren. Ein Unterfangen, das mit losen Lederriemen befestigten kantenlosen Brettern nicht ohne war. Die Topkamera war fixiert. Verschiedenste Tipps der anwesenden Profiskifahrer habe ich mir gemerkt. Der Regisseur, Sven Fleck rief: „Start!“ Todesmutig stiess ich mit beiden Stöcken ab. Doch kaum im Tiefschnee angekommen bleiben die Bretter stecken und mich wirft es wie einen Mehlsack Kopf voran in den Tiefschnee. Lachend haben mich die Zuschauer wieder herausgezogen und auf die Füsse gestellt. Ein Riesengaudi war das für sie. Man zieht schliesslich nicht jeden Tag einen Pfarrer aus dem Schnee… Mein Spass hielt sich zwar in Grenzen. Aber es war schliesslich nichts Schlimmes passiert. Die Knochen noch ganz. Dazu weiss ich auch, dass wer berühmt werden will, bereit sein muss, zu leiden. Beim Anblick der Filmsequenz musste ich aber auch lachen.

„Alles, was Spass macht, hält jung.“
Curd Jürgens

Christoph Gysel, Tourismuspfarrer, Touristiker und Autor



Sonntag, 9. Februar 2014

Der schönste Parkplatz…



Die gigantischen Bergriesen in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee faszinieren mich immer wieder neu. 18 Viertausender. Einfach imposant. 
Nicht, dass ich etwa auf ihnen herumkraxle. Muss sogar gestehen, dass ich noch nie auf einem Viertausender stand. Trotzdem bin ich gepackt von der Saaser Berg- und Gletscherwelt. Kann mich kaum sattsehen daran. Ob der höchste Schweizer Berg, der majestätische Dom. Oder das Allalinhorn, der schönste Viertausender. Das Weissmies, das seinem Namen alle Ehre macht. Oder die Mischabelkette, die eindrucksvolle Gigantenversammlung. Einfach überwältigend.

Ich stehe zur Zeit einmal mehr auf dem schönsten Parkplatz der Welt. Auf dem grossen Panoramaparking von Saas-Fee. Für mich, einen Gehbehinderten, ein Lieblingsort. Mit eben dieser einmaligen Sicht auf unsere Berge. Hier fühle ich mich mittendrin im wohl grossartigsten Teil der Schöpfung. Kann staunen, abschalten und kreativ werden. Manche meiner Texte sind da entstanden. Auch diesen Blog schreibe ich gerade im Auto auf dem P1. Das grossartige Panorama vor mir. Man kann mich nun für einen Spinner halten. Aber um einen zur Zeit sehr glücklichen…

Vor einigen Augenblicken ist gerade ein Auto aus Deutschland angereist. Die vier Gäste, etwa in meinem Alter, haben neben mir geparkt, sind ausgestiegen und dann kamen gut hörbare Begeisterungsrufe. Staunend blieben sie erst einmal stehen. Völlig überwältigt von der Berg- und Gletscherwelt. Im Paradies angekommen. Erst nach gut 10 Minuten telefonierten sie ihrem Vermieter, der sie dann auch bald mit seinem Elektro abholte.

Natürlich möchte ich nun keine Werbung machen für einen Parkplatz. Das könnte allenfalls Ärger geben mit den Bergbahnen, welche die Gäste noch näher an die Berge bringen möchten. Trotzdem, unsere Bergwelt hat es in sich. Ist schlechthin einmalig. Überwältigend. Dabei werde ich auch an einen Ausspruch von Carl Spitteler erinnert, der einst meinte: „Wenn Schweizer die Alpen erschaffen hätten, wären sie nicht so hoch.“ 
Christoph Gysel