Ich kam mit vielen Besuchern
in Kontakt. Begegnete dabei einer überraschend grossen Zahl von Stammgästen.
Manche erzählten begeistert von ihren Erlebnissen in der Freien Ferienrepublik
Saas-Fee. Grossartige Skiurlaube. Unvergessliche Bergtouren auf die Saaser
Viertausender. Einzigartige kulinarische Erlebnisse. Dabei wurde die
„Genussmeile“ immer wieder genannt. Auch von tiefen Freundschaften zu den
Saaser Gastgebern wurde berichtet. Nur einer berichtete mir von einem negativen
Erlebnis. Entgegen der Anschrift draussen, musste er für einen Apfelstrudel mit
Vanillesauce und einem Kaffee in einem Restaurant drei Franken mehr bezahlen.
Und dies nerve ihn noch heute, sechs Jahre später. Auf meine Bitte, uns doch
eine zweite Chance zu geben, ging er nicht ein. Hinterher habe ich mich
geärgert, dass ich ihm nicht umgehend die drei Franken zurückerstattet habe. Spannend
waren diese Tage auf jeden Fall.
Unvergesslich bleibt mir
allerdings die Begegnung mit einem Paar. Die Frau hochschwanger. Der Mann
südländisch. Spontan kamen sie auf mich – im alten Pfarrgewand - zu und baten,
für sie zu beten. Erst war ich etwas irritiert. Ein Blick in ihre Augen und die
Erinnerung, dass ich schliesslich nicht bloss Touristiker, sondern auch noch
Pfarrer und Christ bin, führten wohl zu einer sehr ungewohnten Szene in der
Messehalle. Ich betete…
Auch das war spannend und
gut.
Christoph Gysel
„Gebete wirken mehr, als diese Welt träumt“