Mittwoch, 9. September 2015

Die Genussmeile ist vorbei. Aber sie kommt wieder…



Das legendäre Highlight ist vorbei. Die Genussmeile 2015 ist Vergangenheit. Sie bleibt aber in bester Erinnerung. Grossartige Stimmung. Faszinierende Kostüme. Kulinarische Höhepunkte. Herrliches Wetter inmitten der imposanten Viertausender. Tausende von zufriedenen Menschen. Es war schlechthin schön. Viele haben sich deshalb die nächste Auflage des einmaligen Gourmetevents vorgemerkt: der 11. September 2016.

Wahrscheinlich werden dann weniger Politiker anwesend sein. Es war dieses Jahr nämlich fast etwas amüsant, wie sich die verschiedenen Kandidaten der eidgenössischen Wahlen vom Oktober 15 präsentierten oder zumindest sehen liessen. Selbst der Tourismuspionier Pfarrer Johann Josef Imseng (1806-1869), der das Fest eröffnete, konnte es sich nicht verkneifen, ein paar spitze Bemerkungen dazu abzugeben. Der Versuch, Imseng aber politisch einzuordnen, ist den anwesenden Politikern allerdings misslungen. Der lässt sich weder in die linke noch in die rechte Ecke drängen. Er plädierte eigentlich nur dafür, weniger zu reden und zu versprechen, dafür aber mehr zu tun. Probleme nicht bloss zu erkennen und zu zerreden. Konkretes Handeln sei gefragt. Und das könnte jeder. Im Sinne von Helmut Kindler: „Wer die Welt verändern will, muss die Menschen lieben“ versuchte er einen etwas anderen Ansatz zur Krisenbewältigung von heute schmackhaft zu machen. Sein Traum von einem selbstloseren Engagement der Verantwortungsträger, welches das Wohl der Menschen zum Ziel hat, ist doch legitim. Die überwältigenden positiven Reaktionen auf die Rede, weisen zumindest darauf hin. Dass die einzige negative Kritik von einem Politiker kam, ist irgendwie auch logisch. Und bestätigt eben doch die Richtigkeit des Anstosses.

Sofern es betüpfte Politiker nicht verhindern, werde ich auch im kommenden Jahr als Pfarrer Imseng eine pointierte Begrüssungsansprache halten. Den grossartigen Anlass „Genussmeile“ werde ich mir aber so oder so nicht entgehen lassen. Dafür ist er einfach zu gut.


Christoph Gysel