Mittwoch, 10. Juni 2015

Stolz, Walliser zu sein!



Wir sind Cupsieger. Wir Walliser haben das Wunder erneut geschafft. Selbst als krasser Aussenseiter beim grossen FC Basel. Wir haben es allen gezeigt. Der Fussballcuppokal gehört uns. Und zwar absolut verdient. Die Euphorie im Wallis ist gross. Nicht bloss bei mir. Der ganzen Schweiz haben wir wieder einmal gezeigt, was in uns steckt. Nein, wir sind keine Looser. Wir sind Sieger. Wir haben einen unvergleichlichen Kampfeswillen. Wir sind stolz, Walliser zu sein. 

Unglaublich, fast phänomenal, wie das Wallis in diesen Tagen als Einheit da steht. Vergessen ist alles, was trennt. Die Auseinandersetzungen zwischen Ober- und Unterwallis. Der Dörfligeist. Die jahrzehnte alten Streitereien zwischen Familien. Alles vergessen. Für den Moment wenigstens. Wir sind Cupsieger! Unglaublich, was ein Fussballspiel auslösen kann: eint ein ganzes Bergvolk, bewirkt Begeisterung, vermittelt Selbstwert. Zugegeben, das alles wird schnell wieder verfliegen. Aber immerhin.

Wer kann es mir verübeln, wenn ich davon träume, dass dieser Zustand etwas anhalten würde: Einheit, Kampfwillen und Begeisterung? Das gäbe Schub für unseren serbelnden Tourismus. Wäre ideal für unser etwas ramponierte Image. Gäbe einen Motivationsschub, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen erfolgreich anzupacken. Kampf, Begeisterung und Einheit. Warum soll dies eigentlich bloss der Traum eines alternden Schreiberlings sein? „Träume sind dazu da, dass man sie verwirklicht“ (Richard Gere). Es kann doch nicht sein, dass diese Walliser Tugenden nur alle paar Jahre bei einem Fussballspiel abgerufen werden…

„Wenn wir einig sind, gibt es wenig, was wir nicht tun können. Wenn wir uneins sind,  gibt es wenig, was wir tun können.“
John F. Kennedy

Christoph Gysel

Freitag, 5. Juni 2015

Von wegen bloss ein Alpaufzug!



In einer Woche fängt es an. In Zermeiggern (hinter Saas-Almagell). Eine Woche später auf der Triftalp (oberhalb Saas-Grund). Und dann gibt es noch weitere. Die Freie Ferienrepublik Saas-Fee berichtet darüber. Wovon ich rede? Von den Alpaufzügen im Saastal. Ob es sich lohne über einen so traditionellen Anlass überhaupt ein paar Zeilen zu verlieren, einen Blog zu schreiben? Und wie! Das muss man erlebt haben! Klar, am Computer fühlen sich diese Alpaufzüge sehr fade an: „Das Bringen von Weidevieh auf Bergwiesen“ (Wikipedia). In der Freien Ferienrepublik Saas-Fee ist das etwas ganz Anderes. Da prallen Natur pur, Tradition, Kampfkraft, Emotionen und Gemütlichkeit in überwältigender Form zusammen. Packende Kuhkämpfe (ohne Blutvergiessen) zwischen den stolzen Eringer Kühen. Emotionale und vielleicht noch stolzere Besitzer. Musik. Essen, Trinken, Geselligkeit inmitten einmalig urchiger Menschen, einer unglaublichen Natur und einem überwältigenden Bergpanorama. Das sind die Alpaufzüge im Saastal.  Von wegen, bloss ein Alpaufzug. Das ist ein Event, den man erlebt haben muss. Möglich ist es noch. Nächste Woche geht es los.

„Zurück zur Natur – solange noch etwas davon übrig ist.“
Gerhard Uhlenbruck

Oder wenigstens zu einem Saaser Alpaufzug - da ist noch ziemlich viel Natur…

Christoph Gysel