Als Schreiberling kenne ich
die spitze Feder. Oft weise ich auch schonungslos auf Missstände hin.
Kritisiere dabei öfters auch einmal Verantwortungsträger und Politiker. Klar,
Machtmenschen, die ihr eigenes Wohl und nicht dasjenige ihrer Mitmenschen im Sinne
haben, gibt es wohl auch in der sonst so idyllischen Freien Ferienrepublik
Saas-Fee. Aber über die möchte ich heute nicht schreiben. Als Verantwortlicher
des einzigartigen Folkloreumzuges „Wie die alten Saaser lebten“ vom 1. August
in Saas-Grund, möchte ich ganz andere Menschen mitsamt ihrem Engagement zum
Thema machen. Gegen 400 Saaser beteiligten sich aktiv an diesem Anlass.
Unentgeltlich. Mit viel Liebe, Engagement und Kreativität. Ich durfte sie alle
auf die Route schicken und mich als Pfarrer Johann Josef Imseng (Grosser
Tourismuspionier des Saastales, 1806-1869) auf den letzten Wagen setzen. Es war
für mich einmal mehr echt emotional. Nicht wegen den Tausenden von
applaudierenden Zuschauern. Nein, dass all diese grossartigen Freiwilligen
vorausmarschierten. In der Vorbereitung schon alles gaben. Und auch das
kleinste Detail in Liebe vorbereitet haben, das hat mich überwältigt. „Schön, dass es euch gibt. Habt herzlichen
Dank!“ Mit diesem Herzblut ist nicht bloss die Zukunft des Folkloreumzuges
gesichert. Mit diesem Engagement werden wir miteinander auch die anderen
Herausforderungen der Freien Ferienrepublik Saas-Fee meistern.
Es lohnt sich übrigens, diese
Saaser kennen zu lernen. Nicht bloss die Viertausender, die Gletscher,
Klettersteige, Sonnenstunden und Alpenflora: nein, das Saas muss man alleine
schon wegen der Menschen hier besuchen kommen…
Christoph Gysel