Da habe ich mit meinem
letzten Blog in ein Wespennest gestochen. Meine kritische Anmerkung, dass das
Paradies Saastal sich noch perfekter anfühlen würde, wenn das menschliche
Miteinander auch noch etwas besser wäre, hat mir doch etwas Ärger, resp. einige
Zuschriften eingebracht. Dass die Freie Ferienrepublik Saas-Fee ein Paradies
sei, wurde dabei nicht bestritten. Die Einzigartigkeit unserer Viertausender
und die grandiose Gletscherwelt waren deshalb nicht Thema der Reaktionen. Auch
nicht die intakte Natur, die unglaubliche Zahl von Sonnenstunden oder die feinstaubfreie
Luft. Aber dass der Umgang der Menschen in diesem Paradies noch
verbesserungswürdig sei, wurde von einigen Lesern vehement in Abrede gestellt.
Ein anderer meinte: „So etwas schreibt
man doch nicht! Es gilt den Leuten nur das Positive zu berichten!“ Zum Wohl
meines Egos gab es aber mehr positive Rückmeldungen zu diesem Blog.
Eines kann ich aber
klarstellen: Ich liebe die Saaser. Ihre geerdete, direkte Art. Das Impulsive.
Das Bodenständige. Ihre unaufdringliche, zurückhaltende Freundlichkeit. Die
konsequente und radikale Form, wie sie Freundschaft pflegen. Die
Selbstverständlichkeit wie sie ihre Traditionen und Werte leben. Ich liebe
diese Menschen. Ohne sie wäre ich nicht schon 30 Jahre hier. Und das Saastal nicht zu meiner Heimat geworden. Würde ich nicht
so manche davon als echte Freunde bezeichnen. Doch vielleicht ist es gerade
diese Liebe, die mich wünschen lässt, dass das Miteinander noch besser und
paradiesischer wird.
Christoph Gysel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen