Zugegeben, die Anspannung ist
gross. Auch bei mir. Der grosse Moment rückt immer näher. Am 2. August 2014 ist
die Premiere des grossen Freilichttheaters „Der Kilchherr vo Saas“. Viel
Arbeit. Enormes Engagement. Intensives Üben. Unzählige Vorbereitungen. All das
liegt dann hinter uns. Am kommenden Samstag gilt es ernst. Es gibt kein Zurück
mehr. Ja, auch ich bin überaus angespannt. Habe sogar schlaflose Nächte. Als
Mitverantwortlicher muss dies wohl sein.
Trotzdem, ich freue mich
darauf, dass es nun endlich losgeht. Staune darüber, dass ein solches Projekt
im Saastal überhaupt gestemmt werden kann. Bin begeistert über das grossartige
Engagement der über 50 Schauspieler. Ich bin überzeugt, dass die Zuschauer
unvergessliche Stunden erleben werden. Abtauchen werden in alte Zeiten.
Eindrücklich wird das bunte Dorfleben der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
dargestellt. Armut, Neid, Mord, familiäre Tragödien: Das Geschehen geht unter
die Haut. Ein faszinierendes Theater aus jener Epoche. Leute mit alten
Gerätschaften. Waschweiber, die unglaublich tratschen. Auch Schmuggler,
Bergführer und Taugenichtse sind dabei. Sogar der Bischof von Sitten und vor
allem der legendäre Pfarrer und Tourismuspionier Johann Josef Imseng prägen die
Szene. Da muss man mitleiden. Darf hoffen. Sich mitfreuen.
Klar wünschte ich mir, dass
sich mancher auch von Pfarrer Imseng und seinem Engagement für die Andern
inspirieren liesse. Und so dazu beiträgt, dass sich die Welt auch heute noch
zum Guten verändert. Jedenfalls hoffe ich, manchen von Euch an diesem Event zu
treffen. Und wenn jemand etwas für mich und meine angespannten Nerven tun
möchte: Ich suche immer noch Freiwillige, die uns an diesen Anlässen in der
angegliederten Gastronomie unterstützen…
„Theater: Das Vergnügen an den Schwierigkeiten der
auftretenden Personen“
Sigmund Graff
Christoph Gysel